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Die Ausstellung


Dadadekade 2012-2022 in Weimar und 100 Jahre Dada reiste nach der Ausstellungseröffnung im C. Keller, Galerie am Markt 21 e. V. - unserem Cabaret Voltaire von Weimar, in die Tuchfabrik nach Trier. Zusammen mit dem Ensemble für Intuitive Musik Weimar (Prof. Hans Tutschku, Michael von Hintzenstern und Daniel Hoffmann) fanden am 30. Juni 2016 eine Vernissage Dada 100 und ein Konzert, ebenfalls zum Thema Dadaismus, statt.

DADA ist eine weltweite Bewegung, die vor 100 Jahren am 5. Februar 1916 im Cabaret Voltaire in Zürich begründet wurde. Sie erreichte bereits 1922 Weimar, wo sich die Speerspitze der europäischen Avantgarde zu einem “Internationalen Kongress der Dadaisten und Konstruktivisten” versammelte. Zu den Teilnehmerrn gehörten die Dadaisten Hans Arp, Hans Richter, Kurt Schwitters und Tristan Tzara, die Konstruktivisten El Lissitzky, Theo van Doesburg und  László Moholy-Nagy sowie die Bauhausschüler Karl Peter Röhl und Werner Graeff. Um den 100. Jahrestag dieses Ereignisses vorzubereiten, wurde 2012 in Triers Partnerstadt Weimar die DADA-DEKADE ausgerufen. So ist eine Ausstellung entstanden, die über die Historie seit 1916 informiert und besonders Weimarer DADA-Aktivitäten beleuchtet. Sie umfasst Originale von Mary Bauermeister und Adam Noack, sechs Filme, Zeitungsartikeln, 17 Plakate, 152 Fotos und eine Vitrine mit 13 originellen Artefakten, wie z. B. die Fußpuder-Streubüchse von Kurt Schwitters, eine Seifenschale von Hannah Höch oder Handschuhe von Nelly van Doesburg.

Zu Gast in der Tuchfabrik Trier


Das Kultur- und Kommunikationszentrum Tuchfabrik Trier e.V. wurde am 9. November 1985 gegründet. Unter ihrem Dach befinden sich 24 Einzelvereine aus der gesamten Bandbreite der Kultur und ein ausgesprochen lebhaftes Interesse und lebhaftes Ansinnen für Neue Musik und von mir, gefühlt auch, auf der Suche nach Wegen in die Moderne. Trier gilt als die Schildkröte unter den Städten in Deutschland und ihre Geschichte, in 3,50 Metern Tiefe bringt aktuell einen römischen Friedhof zu Tage. Der gekonnte Spagat zwischen Augusta Treverorum (2050 v. C.) bis zum (Aktuell) Dadaexperten Professor Gerhard Schaub Dada est mort, vive le Dada! wird in der TUFA deutlich.


Umbedingt zu erwähnen als Organisatoren und zu Danken als vortreffliche Gastgeber, ist dem Klangkünstler und Pädagoge Bernd Bleffert (Tonwerke Trier) und dem Vorsitzende des Tuchfabrik Trier e. V. Klaus Reeh. Ebenso natürlich gilt mein Dank der Hilfsbereitschaft und Händischen Unterstützung den Hausmeistern Willi Treutel-Jung und Thomas Willems.


Die Hilfe der Delegation des C. Keller, Galerie am Markt 21 e. V., in Personen Wolfgang Szallies, Susanne und Frank Peter Hoffmann und deren tatkräftige routinierten Unterstützung war ebenso eine wilkommene und geplante Hilfe.

Eröffnungsfeierlichkeiten im Großen Saal der TUFA: 9. November 1885 wurde das Kultur- und Kommunikationszentrum Tuchfabrik Trier e. V. gegründet


Foto: Trierischer Volksfreund

Zur aktuellen Ausstellung Dada 100


Inhaltlich bezieht sich die Ausstellung auf den Internationalen Kongress der Dadaisten und Konstruktivisten in Weimar, Jena und Hannover 1922 (Theo und Nelly van Doesburg in Weimar) und der Proklamation der Dadadekade 2012-2022 durch Michael von Hitzenstern zum Neujahrsempfang, am Weimarer Marktplatz, in der Teestube der Voltairs, Hülsenbecks und Höchs 2012. Wir wollen das Jubiläumsjahr 2022 zu einem fulminanten Höhepunkt vorbereiten und gleichzeitig einladen, zu einem großem Fest, in die Stadt der Moderne.


Dada in Weimar zeigt auf, welche Protagonisten und Gruppierungen nach 1922 (Timeline Neo Dadaismus) in besagter Stadt aktiv wurden, beschreibt die Kraft des Subversiven, welche sich besonders nach der friedlichen Revolution 1989 als prickelnden, fast inflationären Kunstaktionen im Ilm Athen äußerten und soll beflügeln und Nachahmung in der heutigen Zeit finden.


Die Ausstellung Dada 100 hebt ebenfalls verschiedene Aktionen, resp. Aktivitäten der letzten 5 Jahre hervor. Eine kleine Auswahl von Personen, Vereinen und anderen Organisationen, die bisher mitwirkten, folgt und ist sicher nicht komplett.


Mary Bauermeister, Gabriele Stötzer, Duo Klang Zeichen mit Michael von Hitzenstern und Daniel Hoffmann, Norico Kimura, Johann Camut, die Künstler der Galerie Eigenheim mit: Konstantin Bayer, Adam Noack, Benedikt Braun, Ash Kerr, Absurder Chor Weimar und Jena, Tubalibre, Alphorn Duo Zürich, Modetheater Gnadenlos Schick, Tänzerin Julia Heß, Neue Bauhauskapelle, Duo Klang Zeichen, Art der Stadt Gotha, Jaap Blonk, Salve TV, Radio Lotte, Dr. Bernd Seydel, Görmarssons Concertcontor, die Bevölkerung der Stadt Weimar als großer Klangkörper und dem C.Keller, Galerie am Markt.

Warum nach Trier in die Tuchfabrik?

 

Ist doch die Ausstellung ein intimer Einblick in die Dadawelt der Kleinstadt an der Ilm. Eine der augenscheinlichsten Überlegung ist durchaus die der Städtepartneschaft (siehe Foto der Oberbürgermeister).

Die Städtepartnerschaft zwischen der ältesten und der klassischsten Stadt Deutschlands wurde am 24. Mai 1987 in Weimar durch den Oberbürgermeister Felix Zimmermann und Prof. Dr. Gerhard Baumgärtel unterzeichnet. Es war der erste kommunale Brückenschlag zwischen den beiden ehemals deutschen Ländern. Karl Marx und der Moselwein waren gerüchteweise sehr beliebt im Politbüro und Goethe und Schiller glänzten bis in die Rheinrepublik.

Dr. Volkhart Germer resümiert dazu: Es ist der Geduld und dem Weitblick der damaligen westdeutschen Partner zu danken, dass der mehrfach angedrohte und teilweise auch praktische Abbruch der Beziehungen nicht das Ende eines hoffnungsvollen Dialoges wurde.

Städtepartnerschaft Trier - Weimar


Dafür gibt es sicher auch viele Anekdoten aus erster Hand, die die Verbundenheit beiden Städte verdeutlichen. Legendäre ist der unerlaubte Auftritt der Weimarer Staatskapelle unter Dirigenten George Alexander Albrecht, am 26. Oktober 1989 im großem Saal des Trierer Theaters, den die Trierer mit endlosen Ovationen feierten, oder die Reise der 1400 Weimarer (Herzlich willkommen, Weimar!) die im November und Dezember 1989 von den Trierern eingeladen wurden und für drei Tage private Aufnahme fanden.


Eine Begegnung voller Herzlichkeit, Aufgeschlossenheit und Offenheit, erinnert der Oberbürgermeister von Trier (1989-2006) und Ehrenbürger von Weimar Helmut Schröer.


Die Ausstellung Dada 100 und das Konzert des Ensembles für Intuitive Musik Weimar tragen sicher zu einem künstlerischen und gesellschaftlichen Austausch beider Städte bei. Weitere Auftritte sind schon bis 2017 mit Freude in beiden Städten geplant.

Vertragsunterzeichnung in Weimar am 24. Mai 1987


„Es war am Sonntag, 7. Dezember 1986 im Trierer Rathaus. Auf der Pressekonferenz anlässlich des Besuchs der ersten Delegation aus Weimar stellte ein Journalist dem stellvertretenden Weimarer Oberbürgermeister Karl-Heinz Dennhardt die Frage, ob es für ihn vorstellbar sei, „dass Historiker einmal sagen können, diese Städtepartnerschaften waren so etwas wie die ersten Schritte zu einer Wiedervereinigung?“


Dennhardt, nach seiner Rückkehr nach Weimar ob seines Plädoyers für vermehrte Bürgerkontakte zwischen den von einer Mauer, Todesstreifen und Stacheldraht getrennten Städten gemaßregelt, antwortete: „So würde ich das nicht formulieren. Es wäre leicht übertrieben, wenn wir das so formulieren. Und heute über eine Frage der Wiedervereinigung im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft zu diskutieren, wäre völliger Unsinn.“ Dies war 1986. Vier Jahre später waren die beiden deutschen Staaten wiedervereinigt. Niemand hätte zu Beginn der sich anbahnenden ersten Städtepartnerschaften zwischen den beiden Deutschland eine solche Entwicklung vorauszusagen gewagt.“


aus Trier - Weimar: eine deutsche Partnerschaft

Vertragsunterzeichnung 1987: Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages durch die ehemaligen Oberbürgermeister Felix Zimmermann (Trier) und Prof. Dr. Baumgärtel (Weimar)

Hintergrundbild / Gekachelt: Mary Bauermeister, umgedrehte Deutschlandfahne 2015 (siehe link)

Axel Görmar, Hannover 2016