Dada-Dekade geht ins dritte Jahr



Start mit Neujahrsempfang in der Weimarer Galerie Markt 21

Mit einem Neujahrsempfang in der Weimarer Galerie Markt 21 startet am Freitag, 10. Januar, um 21.00 Uhr das dritte Jahr der “Dada-Dekade 2012-2022”. Es ist Hannah Höch - der ersten Dadaistin – gewidmet, die vor 125 Jahren in Gotha geboren wurde. Eine siebenjährige Liebesbeziehung verband sie mit Raoul Hausmann, der 1918 zu den Begründern des Berliner “Club Dada” gehörte und mit ihr die Technik der stilistischen Fotomontage entwickelte. Zu ihren bekanntesten Werken gehört das Tafelbild “Schnitt mit dem Küchenmesser Dada durch die letzte Weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands”, das 1920 auf der Dada-Messe in Berlin gezeigt und später zu einer Art “Ikone des Dadaismus” wurde.

“Mit der Themenwahl wollen wir ins öffentliche Bewußtsein rücken, dass ein maßgeblicher Wurzelstrang der Kunstrichtung in Thüringen liegt”, erklärt Michael von Hintzenstern, der Initiator der “Dada-Dekade “. Darüber hinaus sollen die Nachwirkungen bis in die Gegenwart beleuchtet werden. So hat Mary Bauermeister (Rösrath bei Köln), die “Mutter des Fluxus”, die Schirmherrschaft des Themenjahres übernommen, das unter dem Motto steht: “Hoch – höher – HÖCH!!! DADAH MIT HANNAH AUS GOTHA”.  

Als Partner vor Ort wurde der Gothaer Verein “art der stadt” gewonnen. Eine Reihe von Veranstaltungen ist geplant, in denen es um einen Brückenschlag zwischen den Kulturstäadten Weimar und Gotha geht, “die viel zu wenig als Orte der Avantgarde wahrgenommen werden”, betont von Hintzenstern. Dazu gehören – ganz im Sinne heutiger Dekaden – gegenseitige Pilgertouren, auf denen es manche Überraschung geben wird!

Die Ausführenden des “Neujahrsempfanges” sind: Rezitator Bernd Seydel (art der stadt gotha), der Absurde Chor Weimar-Jena, das Duo “Klang-Zeichen” (Daniel Hoffmann, Trompete/Flügelhorn,  und Michael von Hintzenstern , Harmonium) und die aus Emleben bei Gotha stammende Künstlerin Gabriele Stötzer.

Mit der “Dada-Dekade” soll das 100. Jubiläum des “Internationalen Kongresses der Dadaisten und Konstruktivisten” vorbereitet werden, auf dem sich vom 25. bis 27. September 1922 die Speerspitze der europäischen Avantgarde in der Klassikerstadt und in Jena versammelte.  Zu den Teilnehmerrn gehörten die Dadaisten Hans Arp, Hans Richter, Kurt Schwitters und Tristan Tzara, die Konstruktivisten El Lissitzky, Theo van Doesburg und  László Moholy-Nagy sowie die Bauhausschüler Karl Peter Röhl und Werner Graeff.

Die Galerie Markt 21 und die Klang Projekte Weimar laden als Initiatoren zu einem Bekenntnis zur Moderne und zu einer Absage gegen alles Spießertum ein! Sie greifen damit zugleich Impulse der Bauhäusler auf, die mit ihren legendären Festen ein geeignetes Mittel zum “Protest gegen bürgerliche Herzverstocktheit, Gemütsduselei und Scheinleben” sahen und “sich selbst gegenseitig vor lauem Leben bewahren wollten”, wie es Walter Gropius formulierte.

Mit der “Dada-Dekade 2022” geht es jedoch nicht um kollektive Denkmalpflege, sondern um die Mobilisierung der schöpferischen Kräfte, die heute in der “freien Szene” existieren.

Foto Maik Schuck

Dada-Themen-Jahr im Weimarer C.Keller eröffnet


Ganz im Zeichen des Spontanen stand am Freitagabend die Performance "Neujahrsempfang" zur Eröffnung des 3. Themenjahres der Dada-Dekade im übervollen Gewölbe des Weimarer C.Kellers, dessen Wände Plakate der Collage-Künstlerin Hannah Höch zierten. Es erinnert unter dem Motto "Hoch - Höher - Höch! Dada mit Hannah aus Gotha" an die vor 125 Jahren dort geborene Dadaistin.

Eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn studierte der Absurde Chor Weimar-Jena die Komposition "Hommage à H(ah)" von Michael von Hintzenstern ein, bei deren Uraufführung im Finale auch das Publikum mit einbezogen wurde. Dada-Rezitator Dr. Bernd Seidel (Art der Stadt Gotha) steuerte wenig bekannte Chansons von Kurt Schnitters bei und trug 22  Dada-Thesen vor. Gabriele Stötzer stellte mit ihrem Wortbeitrag eine Brücke zu ihrem Geburtsort Emleben bei Gotha her, der in einem dadaistischen Tanz gipfelte. Als musikalisches Bindeglied fungierte das Duo "Klang-Zeichen" (Daniel Hoffmann, Trompete/Flügelhorn, Michael von Hintzenstern, Harmonium) mit ekstatischen Improvisationen.

Drittes Jahr der Dada-Dekade gestartet

13.01.2014

http://salve-tv.net/web/de/webtv/webtv.php?videoID=12651&rubrikID=

        Aktuell        Veranstaltungen        Medien        Partner        Presse        die 22 Dada-Thesen

back